Die Bewegung

(El Movimiento)

Die korrumpierende Verlockung der Macht – Im Jahre 1835 begründet ein sich nur Señor nennender Mann mit harter Hand eine politische Bewegung, um den Menschen im Süden Argentiniens Ordnung und Strukturen zu geben. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist das weite, menschenleere Argentinien noch ein junges Land, in dem Anarchie herrscht und bewaffnete Banden durch die endlose Pampa streifen, um von der hilflosen Dorfbevölkerung Geld und Essen einzufordern. Auch der gebildete Señor ist Anführer einer dieser Gangs, gibt allerdings vor, eine friedliche Gesellschaftsordnung errichten zu wollen. Seine verführerischen
Worte über Recht und Ordnung stehen dabei in Kontrast zu seinen brutalen Methoden, die vielmehr von dem unstillbaren Machthunger eines Tyrannen künden. Benjamin Naishtat, dessen erster Spielfilm „History of Fear“ im Jahr 2014 im Wettbewerb der Berlinale lief, beschäftigt sich in seinem düsteren Schwarz-Weiß-Drama „El Movimiento“ mit den Mechanismen der Macht und der Herausbildung von Regeln und Strukturen in einer sich noch im Entstehungsprozess befindenden Gesellschaft.

 

Samstag 10. Oktober | 22:30 Uhr, Filmtheater Hasetor

Argentinien/Südkorea 2015, DCP, 67 Min. | Spanische Originalfassung mit englischen Untertiteln

Regie & Buch Benjamin Naishtat | Kamera Yarará Rodriguez | Schnitt Andrés Quaranta | Musik Pedro Irusta | DarstellerInnen Céline Latil, Francisco Lumerman, Marcelo Pompei, Pablo Cedrón, Alberto Suarez, Agustin Rittao

Produktion Pucará Cine, Varsovia Films, Jeonju Cinema Project